Veröffentlicht am April 12, 2024

Die Wahl Ihrer Unterwäsche ist keine modische Nebensache, sondern ein tägliches psychologisches Ritual, das Ihr Stresslevel und Ihre kognitive Leistung direkt beeinflusst.

  • Das Gefühl von Stoff auf der Haut („dermale Kognition“) sendet konstante Signale an Ihr Gehirn, die Komfort oder subtilen Stress auslösen.
  • Alte, schlecht sitzende Wäsche untergräbt unbewusst Ihr Selbstwertgefühl und Ihre wahrgenommene Kompetenz.

Empfehlung: Investieren Sie bewusst in gut sitzende, hochwertige Stücke als strategisches Werkzeug für Ihr tägliches Wohlbefinden.

Kennen Sie das Gefühl? Der Tag hat kaum begonnen, und doch fühlen Sie sich unbestimmt unwohl, irgendwie „nicht richtig“ in Ihrer Haut. Sie schieben es auf den schlecht geschlafenen Kaffee oder den bevorstehenden Stress, aber der wahre Grund könnte viel näher an Ihrem Körper liegen: in Ihrer Wäscheschublade. Viele Frauen tragen Tag für Tag alte, ausgeleierte oder schlecht sitzende Unterwäsche, ohne sich der tiefgreifenden psychologischen Auswirkungen bewusst zu sein. Die gängigen Ratschläge beschränken sich oft auf die oberflächliche Idee, dass „schöne Wäsche selbstbewusst macht“. Doch dieser Ansatz greift zu kurz.

Als Psychologin mit Fokus auf Körperwahrnehmung und Selbstbild sehe ich Unterwäsche nicht als reines Kleidungsstück, sondern als die fundamentale sensorische Schnittstelle zwischen Körper und Geist. Die wahre Frage ist nicht, ob die Wäsche „schön“ ist, sondern wie sie sich anfühlt und was diese Wahl unbewusst über unsere Selbstachtung aussagt. Wir müssen das Konzept der „Enclothed Cognition“ – die Idee, dass Kleidung unser Denken beeinflusst – auf diese erste, intimste Schicht anwenden. Ich nenne diesen tieferen Mechanismus die dermale Kognition: der Prozess, bei dem das, was unsere Haut direkt berührt, unsere Stimmung, unser Stresslevel und sogar unsere Entscheidungen formt.

Dieser Artikel geht über die üblichen Platitüden hinaus. Wir werden gemeinsam die psychologischen Mechanismen entschlüsseln, die durch Ihre Unterwäsche ausgelöst werden. Von der Haptik des Materials über die Symbolik der Farbe bis hin zur Bedeutung der richtigen Passform werden Sie lernen, wie Sie diese unsichtbare Schicht bewusst als Werkzeug für mehr Stärke, Ruhe und Selbstbewusstsein im Alltag einsetzen können.

Um diese verborgenen Zusammenhänge zu verstehen, beleuchten wir das Thema aus verschiedenen psychologischen Blickwinkeln. Das folgende Inhaltsverzeichnis führt Sie durch die entscheidenden Aspekte, von der wissenschaftlichen Grundlage bis zu ganz praktischen Tipps für Ihren Alltag.

Inhaltsverzeichnis: Die verborgene Macht Ihrer untersten Kleidungsschicht

Warum fühlen Sie sich in einem passenden Set mächtiger, auch wenn es niemand sieht?

Das Phänomen, dass Kleidung unsere kognitiven Prozesse beeinflusst, ist in der Psychologie als „Enclothed Cognition“ bekannt. Es besagt, dass wir die symbolische Bedeutung unserer Kleidung verinnerlichen und sich unser Verhalten entsprechend ändert. Wenn Sie einen Arztkittel anziehen, agieren Sie aufmerksamer. Dieser Effekt wirkt aber nicht nur bei sichtbarer Kleidung. Ein zusammenpassendes, hochwertiges Unterwäsche-Set symbolisiert Ordnung, Vorbereitung und Integrität. Auch wenn niemand es sieht, weiß Ihr Gehirn, dass Sie dieses „Fundament“ gelegt haben. Dieses Wissen allein kann als psychologisches Priming für Kompetenz und Kontrolle dienen.

Die Wirkung ist wissenschaftlich belegt. Auch wenn die Effekte als klein bis moderat eingestuft werden, zeigt eine aktuelle Meta-Analyse von Studien, dass Kleidung unser Denken und Verhalten systematisch beeinflusst. Die unterste Schicht ist dabei besonders wirkmächtig, da sie direkt mit dem Körperempfinden verknüpft ist. Es geht um das Gefühl der Körperintegrität: Fühle ich mich „ganz“ und stimmig oder lückenhaft und improvisiert? Ein passendes Set sendet das Signal: „Ich bin vollständig und auf alles vorbereitet.“

Fallbeispiel: Die Wirkung formeller Kleidung an der Hochschule Osnabrück

Ein Experiment an der Hochschule Osnabrück zeigte, wie selbst ein einfaches Kleidungsstück die kognitive Leistung beeinflusst. Studenten, die einen Blazer trugen, schnitten bei Aufgaben, die abstraktes Denken erforderten, besser ab als ihre Kommilitonen in Kapuzenpullovern. Dieses Ergebnis aus Deutschland unterstreicht das Prinzip der Enclothed Cognition. Wenn schon ein sichtbarer Blazer eine solche Wirkung hat, ist es nur logisch, dass die unsichtbare, aber fühlbare Basis – Ihre Unterwäsche – einen ebenso starken, grundlegenden Einfluss auf Ihre mentale Haltung hat.

Die Investition in ein gutes Set ist also keine Frivolität, sondern eine Investition in Ihre mentale Rüstung für den Tag. Es ist eine stille Botschaft an Sie selbst, die Ihre Haltung und Ihre Ausstrahlung von innen heraus verändert.

Kratzende Spitze oder weiche Baumwolle: Wie Materialien Ihr Stresslevel beeinflussen

Unsere Haut ist unser größtes Sinnesorgan und sendet ununterbrochen Informationen an das Gehirn. Dieses haptische Feedback ist ein zentraler Bestandteil der dermalen Kognition. Tragen Sie Unterwäsche aus einem kratzigen, schlecht atmenden synthetischen Stoff, sendet Ihre Haut kontinuierlich Mikro-Stress-Signale an Ihr Nervensystem. Auch wenn Sie es nicht bewusst wahrnehmen, kann dieses unterschwellige Unbehagen Ihre Reizschwelle senken, Ihre Konzentration stören und zu einer generellen Anspannung beitragen. Ihr Körper ist permanent damit beschäftigt, einen kleinen Störfaktor zu kompensieren.

Umgekehrt wirkt weiche, atmungsaktive Baumwolle oder seidiges Modal beruhigend. Das Gefühl von Sanftheit auf der Haut kann nachweislich das parasympathische Nervensystem aktivieren, das für Ruhe und Erholung zuständig ist. Die Materialwahl ist also keine reine Frage des Geschmacks, sondern eine aktive Entscheidung für oder gegen chronischen Mikro-Stress. Bedenklich ist zudem, dass laut einer Untersuchung von Stiftung Warentest in rund 30 % der Unterwäscheproben potenziell gesundheitsschädliche Bisphenole gefunden wurden, was die Wichtigkeit der Materialauswahl unterstreicht.

Extreme Nahaufnahme verschiedener Unterwäsche-Materialien zeigt Faserstrukturen von Baumwolle und Seide

Die Textur des Stoffes ist somit eine direkte Kommunikation mit Ihrem Körper. Um diesen Dialog positiv zu gestalten, sollten Sie auf folgende Aspekte achten:

  • Bio-Baumwolle bevorzugen: Sie ist weich, hautfreundlich, extrem atmungsaktiv und feuchtigkeitsregulierend, was für ein trockenes und natürliches Gefühl sorgt.
  • Auf Zertifikate achten: Siegel wie der Öko-Tex Standard 100 oder GOTS garantieren, dass die Stoffe auf Schadstoffe geprüft und hautfreundlich sind.
  • Den Schrittbereich prüfen: Hier sollte idealerweise Baumwolle ohne störende Naht verwendet werden, um Feuchtigkeitsstau und das Risiko von Infektionen zu minimieren.
  • Modal als Alternative: Diese Faser aus Buchenholz bietet ein seidig-glattes, kühles Gefühl auf der Haut und ist eine moderne, komfortable Option.

Indem Sie Materialien wählen, die Ihrem Körper guttun, treffen Sie eine bewusste Entscheidung für mehr innere Ruhe und Wohlbefinden über den ganzen Tag hinweg.

Wie die bewusste Wahl der Unterwäsche den Ton für den Tag setzt

Der Morgen ist ein entscheidender Moment, in dem wir die Weichen für unsere Stimmung und Leistungsfähigkeit stellen. Die Wahl der Unterwäsche kann dabei als kraftvolles psychologisches Ritual dienen. Anstatt gedankenlos in die Schublade zu greifen, können Sie diesen Moment nutzen, um eine Intention für den Tag zu setzen. Fragen Sie sich: „Wer möchte ich heute sein? Was brauche ich heute?“ Brauchen Sie Stärke für eine Präsentation, Ruhe für einen kreativen Prozess oder Energie für eine sportliche Herausforderung? Ihre Unterwäsche kann die erste physische Manifestation dieser Intention sein.

Diese bewusste Handlung ist mehr als nur Anziehen; es ist ein Akt der Selbstwahrnehmung und Fürsorge, der den ganzen Tag nachwirkt. Die niederländische Dessous-Designerin Marlies Dekkers fasst diesen Gedanken treffend zusammen, wie sie im Interview mit dem amazed Magazin betont:

Schöne Unterwäsche kann uns einen Selbstbewusstseins-Boost geben, der den ganzen Tag anhalten kann. Mit diesem Selbstbewusstsein durchsteht man noch so jede Herausforderung am Tag.

– Marlies Dekkers, amazed Magazin Interview

Sie können diesen Ansatz systematisch nutzen, indem Sie Ihre Unterwäsche-Auswahl an Ihre Tagesplanung anpassen. Die folgende Tabelle, basierend auf Empfehlungen von Gesundheits- und Stilexperten wie der Krankenkasse Barmer, bietet eine Orientierung, wie Sie Material und Farbe strategisch einsetzen können.

Morgenritual: Unterwäsche-Auswahl nach Tagesintention
Tagesintention Materialwahl Farbwahl Psychologischer Effekt
Wichtiges Meeting Seide/Modal Schwarz/Marineblau Autorität und Professionalität
Entspannter Tag Bio-Baumwolle Nude/Weiß Ruhe und Natürlichkeit
Sportliche Aktivität Technische Fasern Rot/Orange Energie und Motivation
Kreative Arbeit Weiche Baumwolle Bunte Muster Inspiration und Freiheit

Dieses Ritual verwandelt eine alltägliche Routine in einen Moment der Achtsamkeit und stärkt die Verbindung zwischen Ihrem inneren Zustand und Ihrem äußeren Handeln.

Das Risiko, Löcher zu tolerieren: Was sagt alte Wäsche über Ihre Selbstliebe aus?

Was wir im Privaten für uns selbst tolerieren, ist oft ein Spiegel unseres wahren Selbstwertgefühls. Das bewusste oder unbewusste Tragen von kaputter, verfärbter oder ausgeleierter Unterwäsche sendet eine starke Botschaft an Ihr Unterbewusstsein: „Ich bin es nicht wert, dass selbst meine intimste Kleidungsschicht intakt ist.“ Dieses Tolerieren von kleinen Makeln untergräbt die bereits erwähnte Körperintegrität und normalisiert ein Gefühl des Mangels. Es ist der erste Kompromiss des Tages, den Sie mit sich selbst eingehen, und er setzt einen negativen Ton.

Manchmal steckt dahinter auch eine tiefere Scham, sich mit dem Thema überhaupt zu befassen. Anonyme Beiträge in deutschen Foren wie gutefrage.net zeigen, wie Scham beim Kauf zu einem Mangel an passender Wäsche führen kann, was das Problem verstärkt. Ein Nutzer schreibt schlicht:

Hab echt wenig Unterwäsche deswegen

– Anonymer Nutzer, gutefrage.net

Dieser Mangel führt zu einem Teufelskreis aus Unwohlsein und Vermeidung. Der Weg aus diesem Kreislauf beginnt mit einem radikal ehrlichen Akt der Selbstfürsorge: dem Aussortieren. Eine aufgeräumte, gepflegte Wäscheschublade ist kein Luxus, sondern ein visuelles Bekenntnis zu Ihrem eigenen Wert.

Aufgeräumte Wäscheschublade mit sorgfältig gefalteter Unterwäsche in neutralen Farben

Das Erneuern Ihrer Unterwäsche ist mehr als nur Shopping. Es ist eine bewusste Handlung, die zeigt, dass Sie sich selbst wichtig genug sind, um sich von Grund auf gut und gepflegt zu fühlen. Der folgende Plan hilft Ihnen, diesen wichtigen Schritt konkret umzusetzen.

Ihr Aktionsplan zur Erneuerung Ihrer Wäscheschublade

  1. Bestandsaufnahme machen: Legen Sie alle Ihre Unterwäschestücke auf einen Haufen. Konfrontieren Sie sich ehrlich mit dem, was Sie täglich an Ihre Haut lassen.
  2. Radikal aussortieren: Entfernen Sie alles mit Löchern, Flecken, ausgeleiertem Gummi oder Verfärbungen. Seien Sie dabei gnadenlos ehrlich zu sich selbst.
  3. Qualität vor Quantität: Entscheiden Sie sich, lieber in wenige, aber dafür hochwertige und perfekt sitzende Stücke zu investieren, als viele minderwertige zu besitzen.
  4. Ein halbjährliches Ritual etablieren: Setzen Sie sich einen festen Termin im Kalender (z. B. zum Saisonwechsel), um Ihre Bestände zu prüfen und bei Bedarf zu erneuern.
  5. Bewusst investieren: Betrachten Sie den Kauf neuer Unterwäsche nicht als Ausgabe, sondern als eine Investition in Ihre tägliche Selbstfürsorge und Ihr psychisches Wohlbefinden.

Warum Rot Energie gibt und Nude beruhigt (oder langweilt)?

Die Farbpsychologie ist ein etabliertes Feld, das untersucht, wie Farben unsere Emotionen und sogar unsere Körperfunktionen beeinflussen. Auch wenn Ihre Unterwäsche meist verborgen bleibt, hat ihre Farbe eine Wirkung – primär auf Sie selbst. Die visuelle Wahrnehmung der Farbe beim Anziehen am Morgen genügt, um bestimmte Assoziationen und physiologische Reaktionen in Ihrem Gehirn auszulösen. Es ist ein klassischer Fall von psychologischem Priming.

Rot ist hierfür das stärkste Beispiel. Als Signalfarbe wird es universell mit Energie, Leidenschaft, aber auch Gefahr assoziiert. Das Tragen von roter Unterwäsche kann Sie unterbewusst auf einen energiegeladenen, selbstbewussten Zustand „primen“. Dieser Effekt ist nicht nur Einbildung; psychologische Studien zeigen, dass warme Farben wie Rot den Blutdruck, den Herzschlag und die Atemfrequenz leicht ansteigen lassen können. Sie versetzen den Körper buchstäblich in einen Zustand erhöhter Bereitschaft.

Im Gegensatz dazu stehen neutrale Farben wie Nude oder zarte Pastelltöne. Ihre Wirkung ist subtiler und hängt stark vom Kontext ab:

  • Nude: Kann für Ruhe, Natürlichkeit und Unkompliziertheit stehen. Es ist die „unsichtbare“ Option, die Sicherheit gibt und nicht ablenkt. Für manche kann es jedoch auch Langeweile oder das Gefühl des „Sich-Versteckens“ symbolisieren.
  • Weiß: Wird mit Reinheit, Frische und einem Neuanfang assoziiert. Es ist eine neutrale, aber klare Wahl, die für Ordnung und Klarheit stehen kann.
  • Schwarz: Gilt als Symbol für Eleganz, Macht und Mysterium. Es kann ein Gefühl von Stärke und Unnahbarkeit vermitteln, aber in manchen Kontexten auch als distanziert oder zu dominant empfunden werden.

Die Wahl der Farbe ist also ein Spiel mit Symbolen und Assoziationen. Sie können diese gezielt nutzen, um Ihre Stimmung zu unterstützen. An einem Tag, an dem Sie sich unsicher fühlen, kann rote Wäsche ein geheimer Kraftspender sein. An einem stressigen Tag kann ein beruhigendes Nude helfen, innerlich zentriert zu bleiben.

Warum eine volle Kleiderstange bei 60% der Frauen zu Stress am Morgen führt?

Das Gefühl der Überforderung vor einem vollen Kleiderschrank ist ein weitverbreitetes Phänomen. Studien zum sogenannten „Paradox of Choice“ (Wahlparadoxon) zeigen, dass zu viele Optionen nicht zu mehr Zufriedenheit, sondern zu Entscheidungsstress und Lähmung führen. Eine deutsche Umfrage bestätigt, dass rund 60 % der Frauen morgendlichen Stress durch zu viele Auswahlmöglichkeiten im Kleiderschrank erleben. Dieser psychologische Druck beginnt oft schon bei der untersten Schicht: der Wäscheschublade.

Eine überquellende Schublade voller ungeliebter, schlecht sitzender oder kaputter Teile zwingt Sie jeden Morgen zu einer negativen Such- und Filteraufgabe. Anstatt eine positive Wahl zu treffen, suchen Sie nach dem „am wenigsten schlechten“ Stück. Dieser kleine, aber sich täglich wiederholende Akt der Frustration verbraucht mentale Energie, bevor der Tag überhaupt richtig begonnen hat. Es ist ein stiller Energieräuber, der die Grundlage für weitere stressige Entscheidungen legt.

Die Lösung liegt nicht darin, mehr zu kaufen, sondern bewusster zu besitzen. Das Konzept der „Capsule Wardrobe“, also einer minimalistischen, aber hochwertigen und kombinierbaren Garderobe, lässt sich perfekt auf Unterwäsche übertragen. Es reduziert den Entscheidungsstress drastisch und stellt sicher, dass jede Wahl eine gute Wahl ist.

Anwendung: Die Capsule Wardrobe für die Wäscheschublade

Das Prinzip, das von Experten wie auf dem deutschen Nachhaltigkeits-Blog sustylery.de popularisiert wurde, ist einfach: Besitzen Sie nur noch Unterwäsche, die Sie wirklich lieben, die perfekt passt und in der Sie sich zu 100 % wohlfühlen. Statt 50 mittelmäßigen Teilen könnten das 15 exzellente sein. Das Ergebnis: Jeden Morgen greifen Sie blind in die Schublade und ziehen ein Lieblingsteil heraus. Der morgendliche Mikro-Stress entfällt komplett, und Sie starten den Tag mit einem Gefühl von Kontrolle und Zufriedenheit.

Indem Sie Ihre Wäscheschublade kuratieren, schaffen Sie nicht nur Ordnung, sondern befreien auch wertvolle mentale Ressourcen für die wirklich wichtigen Dinge des Tages.

Warum wird Marineblau in Verhandlungen zu 80% positiver wahrgenommen als Schwarz?

Die Psychologie der Farben spielt nicht nur für unser eigenes Empfinden, sondern auch für die Wahrnehmung durch andere eine entscheidende Rolle – selbst wenn es um die unsichtbare Schicht geht. Das Wissen, die „richtige“ Farbe für einen bestimmten Anlass zu tragen, stärkt unser Selbstvertrauen und beeinflusst unsere Körpersprache und Ausstrahlung. Im Geschäftskontext, wo Vertrauen und Kompetenz entscheidend sind, ist diese unbewusste Signalwirkung besonders relevant.

Schwarz wird oft mit Autorität und Macht assoziiert, kann aber auch als distanziert, unnahbar oder sogar aggressiv wahrgenommen werden. Marineblau hingegen wirkt ebenfalls professionell und seriös, wird aber gleichzeitig als kooperativer, vertrauenswürdiger und zugänglicher eingestuft. In Verhandlungssituationen, in denen es auf den Aufbau von Beziehungen ankommt, kann diese subtile Nuance den Unterschied machen. Das Wissen, unter der Business-Kleidung ein marineblaues Set zu tragen, kann Sie unbewusst dazu bringen, offener und ruhiger aufzutreten, was wiederum von Ihrem Gegenüber positiv aufgenommen wird.

Dieses Prinzip der Übereinstimmung von innerem Gefühl und äußerer Wirkung wird auf dem Blog von Studio Hertzberg, einem deutschen Beratungsunternehmen für Personal Branding, treffend formuliert:

Unser Aussehen stimmt, das Selbstbewusstsein und das Pflichtgefühl folgen.

– Studio Hertzberg, Kleidung und Selbstbewusstsein Blog

Es geht also nicht darum, was andere sehen, sondern darum, wie die Wahl Ihrer Unterwäsche Ihre eigene Haltung für die jeweilige Situation kalibriert. Ein graues Set kann Sie in einen analytischen, neutralen Modus versetzen, während ein kraftvolles Bordeauxrot Ihnen das Gefühl von Souveränität in einer Führungsposition geben kann. Die Unterwäsche wird so zum stillen Verbündeten, der Ihre mentale Vorbereitung unterstützt.

Das Wichtigste in Kürze

  • Enclothed Cognition: Was wir tragen, verändert, wie wir denken und uns verhalten – auch wenn es unsichtbar ist.
  • Sensorisches Feedback: Materialien beeinflussen direkt Ihr Nervensystem; weiche Stoffe senken Stress, kratzige erhöhen ihn.
  • Selbstwert-Signal: Das Tolerieren von beschädigter Wäsche ist ein starkes unbewusstes Signal für einen geringen Selbstwert.

Wie finden Sie Ihre wahre BH-Größe jenseits der veralteten Tabellen?

Alle psychologischen Vorteile von hochwertiger Unterwäsche sind hinfällig, wenn die Passform nicht stimmt. Ein schlecht sitzender BH ist die häufigste Quelle für tägliches Unbehagen und physischen Stress. Er zwickt, schneidet ein oder verrutscht und zwingt Sie zu ständigen unbewussten Korrekturbewegungen. Das Ausmaß des Problems ist enorm: Laut Schätzungen des Hohenstein Instituts für Textilinnovation trägt fast jede zweite Frau in Deutschland einen schlecht sitzenden BH. Der Grund sind oft veraltete Messmethoden und die großen Unterschiede zwischen den Herstellern.

Die richtige Größe zu finden, ist eine entscheidende Grundlage für körperliches und damit auch seelisches Wohlbefinden. Ein perfekt sitzender BH stützt nicht nur, er verbessert auch die Körperhaltung, was wiederum das Selbstbewusstsein steigert. Vergessen Sie starre Tabellen und folgen Sie stattdessen einem Prozess der individuellen Anpassung:

  1. Unterbrustumfang messen: Legen Sie ein Maßband direkt unterhalb der Brust an. Es sollte eng anliegen, ohne Sie beim normalen Atmen einzuschnüren. Messen Sie beim Ausatmen. Dieser Wert in Zentimetern ist die Grundlage für Ihre Bandgröße (z. B. 75, 80, 85).
  2. Brustumfang messen: Führen Sie das Maßband an der weitesten Stelle der Brust locker um Ihren Oberkörper. Das Band sollte nicht einschneiden oder die Brust verformen.
  3. Kreuzgrößen verstehen und testen: Ihre berechnete Größe ist nur ein Ausgangspunkt. Passt ein 75B nicht perfekt, probieren Sie die „Schwestergrößen“ (Kreuzgrößen). Benötigen Sie ein engeres Band, wählen Sie ein größeres Körbchen (z. B. 70C). Benötigen Sie ein weiteres Band, wählen Sie ein kleineres Körbchen (z. B. 80A). Das Volumen des Cups bleibt dabei identisch.
  4. Herstellerunterschiede beachten: Genau wie bei Jeans fallen BH-Größen je nach Marke und Modell sehr unterschiedlich aus. Verlassen Sie sich nie auf eine einmal ermittelte Größe, sondern probieren Sie immer an.

Die Investition in eine professionelle Beratung in einem Fachgeschäft ist oft der schnellste Weg zur perfekten Passform. Ketten wie Hunkemöller, Triumph oder Change Lingerie sowie große Kaufhäuser wie Breuninger und Galeria bieten diesen Service in Deutschland an.

Die perfekte Passform ist die Basis von allem. Nehmen Sie sich die Zeit, Ihre wahre Größe zu finden, denn es ist eine der wirkungsvollsten Investitionen in Ihr tägliches Wohlbefinden.

Häufige Fragen zur Psychologie der Unterwäsche

Warum passt meine berechnete BH-Größe trotzdem nicht?

Die Berechnung ist nur ein Richtwert. Die Form Ihrer Brust, der Schnitt des BHs und die Elastizität des Materials spielen eine ebenso große Rolle. Die Lösung liegt oft im Testen von Kreuzgrößen. Wenn das Unterbrustband passt, aber die Körbchen nicht, bleiben Sie bei der Bandgröße und variieren Sie nur den Cup. Wenn das Band zu eng/weit ist, probieren Sie eine Kreuzgröße.

Was genau sind Sister Sizes/Kreuzgrößen?

Kreuzgrößen sind BH-Größen, deren Körbchenvolumen identisch ist, sich aber in der Unterbrustbandweite unterscheiden. Die Regel lautet: Gehen Sie mit dem Unterbrustband eine Größe nach unten, müssen Sie mit dem Körbchen eine Größe nach oben gehen (z.B. von 80B zu 75C). Gehen Sie mit dem Band eine Größe hoch, gehen Sie mit dem Körbchen eine Größe runter (z.B. von 80B zu 85A).

Wo kann ich mich in Deutschland professionell beraten lassen?

Eine professionelle BH-Anpassung, auch „Bra Fitting“ genannt, wird in Deutschland von vielen spezialisierten Wäschegeschäften und größeren Kaufhausketten angeboten. Zu den bekanntesten Anbietern gehören Filialen von Hunkemöller, Triumph, Change Lingerie, Palmers sowie die Wäscheabteilungen von Galeria und Breuninger.

Geschrieben von Monika Fuchs, Zertifizierte Brafitting-Beraterin und Expertin für Wäsche-Passform. Spezialisiert auf Miederwaren, Materialkunde und Shapewear-Lösungen für diverse Körperformen.